Rückenentlastung im Schlaf

Rückenentlastung im Schlaf – Die perfekte Matratze für einen entspannten Rücken

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Etwa 25 Jahre, also ein Drittel unseres Lebens verbringen wir in unserem Bett. Der Schlaf ist dabei eine Grundvoraussetzung für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden. Rückenschmerzen können diese wertvolle Ruhephase allerdings stören. Wir verraten Ihnen was Sie bei Matratze und Kopfpolster beachten sollten und wie die optimale Liegeposition aussieht, um den Rücken zu entlasten, damit der Schlaf wieder die notwendige Erholung bringen kann.

Welche Auswirkungen können Rückenschmerzen auf den Schlaf haben?

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Rückenschmerzen können Ihren Schlaf stören. Untersuchungen ergaben, dass Patienten mit Rückenschmerzen aufgrund von Nervenschädigungen (zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall) schlecht schlafen. Dies wird zu einem Teufelskreis, denn das nächtliche Liegen kann wiederum selbst Rückenschmerzen verursachen. Daraus resultieren statt der erwarteten Entspannung durch den Schlaf am nächsten Morgen häufig Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme.
Bereits vorhandene Rückenschmerzen führen dazu, dass Sie flach und mit einigen Unterbrechungen schlafen. Der fehlende Tiefschlaf schwächt den Körper und macht ihn empfindlicher für Schmerzen und Infekte. Da dieser Schlaf durch die fehlenden Tiefschlafphasen auch traumlos sein kann, finden die Betroffenen psychisch oft kaum Erholung.
Neben Bewegungsmangel, Stress und psychischer Belastung kann allerdings auch die falsche Matratze zu Rückenschmerzen führen.

Wie sieht das richtige Bett aus?

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Damit Sie gesund schlafen können, sollten Sie auf das richtige Raumklima achten. Kühlere Räume wirken sich günstig auf den Schlaf aus. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte daher zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegen.

Allem voran benötigen Sie aber auch ein Bett, das sich optimal an Ihre Bedürfnisse anpasst.

Durch das ständige Wenden im Schlaf, sollte Ihr Bett groß genug sein, um Ihnen optimale Bewegungsfreiheit zu bieten. Mindestens 20 cm länger als die eigene Körpergröße sind angebracht, während eine Breite von mindestens einem Meter genug Platz verspricht.

Eine wortwörtliche tragende Rolle besitzt die richtige Matratze. Dabei darf diese weder wie eine Hängematte durchhängen, noch sollten Sie das Gefühl haben, auf einem harten Brett zu liegen. Damit Sie gesund schlafen können, muss die Matratze auf einem Lattenrost liegen und bei Druck leicht nachgeben. Hier gilt es zu beachten, dass die beiden optimal aufeinander abgestimmt sein müssen.

Alte, durchgelegene Matratzen sind sehr schlecht für den Rücken und können zu Problemen führen. Tauschen Sie diese daher alle 8 bis 10 Jahre aus.

Was muss ich bei der Matratzenwahl beachten?

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Bei der Wahl der richtigen Matratze gibt es einiges zu berücksichtigen. Wichtig ist, dass die Matratze unterschiedliche Zonen hat. Liegen Sie auf dem Rücken sollte sie beim Schulter- und Beckenbereich nachgeben und das Gesäß sollte leicht einsinken. Wenn Sie auf der Seite liegen, sollten Schultern und Becken so einsinken, dass sich die Wirbel am Rücken in einer geraden Linie befinden. Hier spielt auch der passende Polster eine wichtige Rolle.

Beim optimalen Polster liegen die Nackenwirbel auf der Höhe der Wirbelsäule. Er sollte außerdem nicht zu dick sein, da ansonsten der Kopf überdehnt wird. Dadurch entstehen Verspannungen in der Nackenmuskulatur.

Spezielle orthopädische Kopfpolster sind in ihrer Form der menschlichen Anatomie nachempfunden. Sie haben zwei Wölbungen und eine Mulde, die der Kopfform und dem Nackenbereich angepasst sind und dafür sorgen, dass die natürliche Haltung der Wirbelsäule in der Nacht bewahrt wird. Auf diese Weise knickt die Halswirbelsäule nicht ab und Verspannungen wird dadurch aktiv vorgebeugt.

Hat meine Schlafposition einen Einfluss auf die Matratzenwahl?

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Eigentlich schon. Für Seitenschläfer sind Schlafsysteme wichtig, die an Schultern und Becken nachgeben. Für Menschen, die gerne auf dem Rücken schlafen, ist eine Matratze ideal, die die Lendenwirbelsäule und den Nackenbereich stützt. Dadurch bleibt die natürliche S-Form der Wirbelsäule erhalten. Das bedeutet, dass die Auswahlkriterien für die passende Matratze sich anhand der bevorzugten Schlafposition unterscheiden.

Da die meisten Menschen die Schlafposition in der Nacht aber mehrmals wechseln, sollte die Matratze in mehreren Positionen bequem sein. Auch hier gilt: Probieren Sie vor dem Kauf die unterschiedlichen Schlafhaltungen aus!

Teilen Sie sich Ihr Bett mit einem Partner, empfiehlt es sich, dass jeder eine eigene auf sich individuell abgestimmte Matratze wählt, damit beide Personen die beste Unterlage für Ihren Rücken haben.

Falls Sie eine gemeinsame Matratze verwenden, achten Sie darauf, dass diese punktelastisch ist. Die Punktelastizität gibt an, wie sehr eine Matratze nachgibt, wenn man nur einen Punkt eindrückt. Eine sehr punktelastische Matratze ist empfehlenswert, da sie den gesamten Körper besser ausbalanciert und stützt und somit auch den Liegekomfort erhöht.Damit Sie auch das richtige Material für Ihre Matratze wählen, zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der einzelnen Matratzentypen:

Die wichtigsten Matratzen Materialien im Überblick

Federkern, Kaltschaum und Latex sind die gängigsten Materialien. Diese sind in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich.
Gleich vorab: das perfekte Matratzenmaterial gibt es nicht. Jeder Matratzentyp hat seine Vor- und Nachteile. Die perfekte Matratze ist also abhängig von Ihren individuellen Vorlieben und Gewohnheiten.

Federkern:

Federkernmatratzen bestehen aus hunderten Metallfedern, die miteinander verbunden sind. Bei der Taschenfederkernmatratze stecken diese Federn in kleinen Stofftaschen. An den Berührungspunkten sind die Taschen meist miteinander verklebt. Bei der Bonellfederkernmatratze befindet sich zwischen den Federn Luft.

Vorteil dieses Materials: Bei beiden Modellen wird Feuchtigkeit und Wärme schnell abgeleitet, daher eignet sich dieser Matratzentyp für Personen, die in der Nacht leicht schwitzen.
Nachteil: Vor allem die Bonellfederkernmatratze passt sich der Körperform kaum an und schwingt nach, wenn Sie sich in der Nacht im Schlaf wälzen.

Kaltschaum:

Kaltschaummatratzen bestehen wie der Name schon erahnen lässt einzig und allein aus Kaltschaum. Das ist ein hochwertiger Schaumstoff, der aufgrund seines besonderen Herstellungsverfahrens für eine hohe Atmungsaktivität sorgt. Eine hervorragende Feuchtigkeitsregulierung und die hohe Punktelastizität machen dieses Material für die Matratzenherstellung ideal. Matratzen mit Kaltschaum sind am häufigsten und auch am günstigsten erhältlich.

Vorteile dieses Materials: Dieser Typ ist dafür bekannt, eine sehr gute Punktelastizität zu besitzen und sich an die Körperform des Schläfers anzupassen. Es eignet sich vor allem für Personen, die oft frieren. Das Material transportiert Feuchtigkeit zwar ab, hält Wärme aber besser zurück als Federkernmatratzen.
Nachteil: Was für die einen ein Vorteil sein kann, kann sich für andere auch als Nachteil erweisen. Wenn Sie nicht gerne warm schlafen, sollten Sie besser zu einer Federkernmatratze greifen.
Worauf Sie achten sollten:
Achten Sie beim Kauf auf das Raumgewicht, welches die Dichte des verwendeten Schaums angibt. Ein höheres Raumgewicht bedeutet, dass es sich um eine hochwertigere Matratze handelt. Als Anhaltspunkt sollten Sie sich ein Raumgewicht von mindestens 40 Kilogramm pro Kubikmeter merken.

Latex:

Latexmatratzen können sowohl aus natürlichem als auch aus synthetischem Material hergestellt werden. Sie sind außerdem eher Teil des höherpreisigen Matratzen Sortiments.

Vorteile des Materials:
Dieser Typ ist formstabil und passt sich dem Körper des Schlafendem sehr gut an. Er ist außerdem besonders punktelastisch und insgesamt fester als Kaltschaummatratzen.
Nachteile: Latexmatratzen sind sehr schwer! Sie können bis zu 25 Kilogramm auf die Waage bringen. Durch ihr Gewicht gestalten sich der Transport und das Wenden der Matratzen als schwierig.

Welche Rolle spielen die Härtegrade von Matratzen?

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Hart ist nicht gleich hart. Die Härtegrade der Schlafunterlagen unterliegen leider keiner Norm. Jeder Produzent versteht daher unter „hart“ etwas anderes. Deshalb gilt grundsätzlich: Probieren Sie die Matratzen aus! Gehen Sie am besten in ein Geschäft, in dem Sie professionelle Beratung erhalten. Am besten wäre es, wenn Sie nach einigen Wochen noch die Möglichkeit eines Umtauschs haben.
Generell raten Experten eher zu härteren Matratzen, denn bei zu weichen Modellen sinkt der Schlafende zu sehr ein und kann sich nicht mehr ausreichend bewegen. Die Wirbelsäule biegt sich außerdem durch und kann dadurch Rückenschmerzen auslösen.
Schwerere Personen sollten grundsätzlich eher härtere Schlafsysteme wählen, wobei für schlanke Typen eine weichere Schlafunterlage besser geeignet ist.
Am wichtigsten ist es trotzdem, dass Sie sich auf der Matratze wohlfühlen. Wenn Sie das Gefühl haben zu hart zu liegen und die Matratze nicht als angenehm empfinden, sollten Sie diese auf keinen Fall kaufen.

Neben dem richtigen Schlafsystem ist auch eine rückengesunde Liegeposition wichtig.

Wie liege ich richtig, um meinen Rücken zu entlasten?

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Wenn Sie flach auf dem Rücken ausgestreckt liegen, sollte der Kopf auf einem Polster liegen, der nicht zu hart und dick ist, da ansonsten die Halswirbelsäule überstreckt wird. Diese Schlafposition verursacht häufig Probleme im unteren Rücken, weil die Schlafenden ins Hohlkreuz fallen. Eine Rolle oder ein zweiter Polster unter den Knien schafft Abhilfe.
Auch das Schlafen in Seitenlage ist günstig für den Rücken. Hier sollten Sie auf einem flachen Kissen schlafen und die Beine anwinkeln. Ein Polster zwischen den Beinen verhindert außerdem, dass sich das Becken verdreht und sie entspannter und stabiler liegen.

Das Schlafen auf dem Bauch ist weniger gesund für den Rücken, da es das Hohlkreuz verstärkt. Falls Sie trotzdem nicht auf diese Liegeposition verzichten möchten, sollten Sie einen Polster unter den Bauch legen, um das Hohlkreuz zu strecken.
Mit der richtigen Matratzenwahl können sie entspannt und gesund schlafen und Ihren Rücken gleichzeitig entlasten. Auch das richtige Raumklima und die optimale Schlafposition beeinflussen Ihre Nachtruhe positiv.
Wir wünschen Ihnen erholsame Nächte!